Da die von China ausgehende durch das SARS-CoV2 bedingte Covid-19 Pandemie die Welt erst seit Januar 2020 in Atem hält, haben wir noch keine Information über die Langzeitwirkungen dieser Erkrankung.

Zwei Beobachtungen sind aber schon jetzt von grosser medizinischer und epidemiologischer Bedeutung:

  1. Die Tatsache, dass man anscheinend mehrmals an Covid-19 erkranken kann (Ref. 1), und
  2. Dass Patienten, die Covid-19 – insbesondere, aber nicht nur, die schwere Form – bereits durchgemacht haben, ausgeprägte Spätfolgen entwickeln können – ein Zustand, der als „long Covid-19“ bezeichnet wird.

Bisher ist noch nicht geklärt, warum sich manche Patienten lange nicht erholen, also unter „long Covid-19“ leiden. Long-Covid-19 bedeutet für diese Menschen eine enorme, weil nicht erwartete bzw. nicht absehbare Belastung.

Die Symptome reichen von persistierender Müdigkeit, Atemnot, Husten, Gelenk- und Muskelschmerzen, Hör- und Sehproblemen, Kopfschmerzen, Geruchs- und Geschmacksverlust bis zu Schäden der Herz-Kreislaufsystems, der Lungen, der Nieren, des Darms und des zentralen Nervensystems inklusive kognitiver Defizite.

In einer Studie aus Rom (Ref. 2) an 143 Patienten zeigen 87 % (!) mindestens eines der in Abb.1 erwähnten Symptome zwei oder mehr Monate nach Ausbruch der primären Erkrankung. Auch in anderen Ländern, wie Grossbritannien und Irland, kam es zu ähnlichen Beobachtungen. Im Vordergrund stand dabei immer die chronische Ermüdung (vielleicht hat auch das Chronic Fatigue Syndrome – CFS eine bisher eine nicht erkannte virale Ursache!).

Als  eine mögliche, allen Symptomkomplexen gemeinsame Ursache wir die durch SARS-CoV2 verursachte Gefässschädigung („vorzeitige Gefässalterung) diskutiert.

Ref.:

(1) Tillett R.L., The Lancet 2020, doi.org/10.1016/ S1473-3099(20)30764-7

(2) Carfi A. et al., JAMA 324(6):603-605 (2020), doi: 10.1001/jama.2020.12603

Fig.1.: