Gegen Ende des Jahres 2021 wurde aus Südafrika von einer neuen Variante des SARS-CoV2 Virus berichtet, die in der Variants of Concern (VOC) Nomenklatur die Bezeichnung OMICRON erhielt.

OMICRON erwies sich als ca. 3-4mal infektiöser als Delta, die Variante, die bis dahin das aktuelle Pandemiegeschehen beherrschte. Das ist der Grund, weshalb die Delta-Variante jetzt so rasch – auch in Österreich – von der OMICRON Variante ersetzt wird.

Die bisher aus Ländern mit den höchsten Zahlen von Infektionen mit OMICRON berichteten Daten (SA, UK, Israel) sprechen dafür, dass sich die klinischen Symptome ähnlich wie bei Infektionen mit der Delta-Variant äussern, es aber zu einer explosionsartigen Vermehrung von Krankheitsfällen kommt.

Bei OMICRON handelt es sich nicht um eine sogenannte „Fluchtvariante“ (escape mutation), d.h., sie beruht nicht auf der Fähigkeit der Viren, die humorale und zelluläre Immunreaktion des Menschen zu umgehen. OMICRON entwickelte sich in Südafrika bei immunkompromittierten Menschen (schlechte Lebensbedingungen in den Townships der grossen Städte, zu geringe immunologische Abwehr im Fall von Covid-19 Infektionen, niedrige Impfrate, AIDS), in denen eine massive Erhöhung der Viruslast möglich ist. Innerhalb dieser riesigen Viruspopulationen traten natürlich auch vermehrt Viren mit neuen Mutationen auf, die sich dann wegen ihren erhöhten Infektiosität besser als die bisherigen Varianten ausbreiteten.

In Abb1. sind die Charakteristika der bisher während der Covid-19 Pandemie wichtigsten SARS-CoV2 Varianten und deren funktionelle Bedeutung skizziert.

In Abb2. Sind Details bezüglich er Mutationen im Bereich des Spike(S)-Proteins dargestellt. Von den über 30 genetischen Veränderungen des S-Proteins (Mutationen, Deletionen, Insertionen) der OMICRON-Variante betreffen allein 15 die Rezeptor-Bindungsdomäne (RBD), also jene Domäne, mit der sich das Virus an den ACE2 Rezeptor auf den menschlichen Zielzellen bindet. Aufgrund dieser Mutationen reagiert OMICRON mit höherer Affinität an ACE2 als Delta.

Einige der in der OMICRON-Variante beobachteten Mutationen finden sich auch in andren, früheren Varianten Abb.3 zeigt diesbezügliche Überlappungen, illustriert aber auch, dass 26 Mutationen im gesamten, für das S-Protein codierenden im RNA Bereich, ausschliesslich bei OMICRON auftreten.

Abb.3 fasst nochmals die Situation in Bezug auf die für früher wirksame Virusvarianten im Vergleich mit OMICRON zusammen

Abb. 4:
Abb.5
Abb4. Gibt (vorläufig) Auskunft darüber, welchen humoralen (Antikörper) Schutz man nach 2- bzw. 3-maligen Impfung mit einem mRNA Vakzine (BioNtech-Pfizer) die ja gegen das S-Protein der ursprünglichen Wuhan-Variante produziert wurden) gegen eine Infektion mit OMICRON erwarten kann. Schliesslich wird in einer noch nicht in einer noch nicht in einem Journal mit Peer Review publizierten Arbeit aus Südafrika gezeigt, dass die für die Immunabwehr der Infektion so wichtige T Zell Reaktion nach Impfung mit dem mRNA Impfstoff von BionTech – Pfizer erstaunlich hoch und damit gut schützend ist (Abb.5).