CoVID-19 ist bekanntlich bei – insbesondere älteren – Patienten und Vorerkrankungen besonders gefährlich. Eine besonders gefährdete Risikogruppe sind Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen (cardiovasclar diseases – CVD), ein Phänomen, das schon bei den SARS und MERS Epidemien in der Vergangenheit beobachtet wurde.
Während der ersten Welle von Covid-19 machten Patienten mit Bluthochdruck (58%) bzw. CVD (25%) signifikante Prozentsätze der Fälle in Intensivstationen aus. Eine Studie aus China an 46.248 Covid-19 Patienten zeigte, dass es sich bei den häufigsten Komorbiditäten um Hypertension (17%), Diabetes mellitus (80%) und CVD (5%) handelte (Ref. 1). Die Ursachen für diese Assoziationen sind noch nicht geklärt.
Die im Rahmen von CoVID-19 auftretenden Myocardschäden können zwei Ursachen haben:
- Dem Zytokin-Sturm mit erhöhten, das Herz schädigendem proinflammatorischer Zytokinen, wie IL-6 und TNFα, sowie erhöhten Ferritin-, Laktatdehydrogenase (LDH), und D-Dimer Konzentrationen im Serum
- Eine direkte Schädigung des Myocards durch das SARS-CoV2 Virus (Ref. 2, Abb. 1).
Eine besondere Bedeutung erhält das Gefässsystem als Zielstruktur der Infektion bei Covid-19 durch die Tatsache, dass das Enzym Angiotensin Converting Enzyme-2 (ACE-2) den Rezeptor an der Oberfläche der Zielzellen von SARS-CoV2 dargestellt (Abb.2).
Bisher gilt allerdings noch die Regel, dass eine blutdrucksenkende Therapie mit ACE-Inhibitoren oder Angiotensin Rezeptor-Blockern nicht abgebrochen werden sollte, da es für eine krankheitsverstärkende Wirkung dieser Medikamente keinen Hinweis gibt. Sie scheinen keine signifikante Wirkung auf die Expression von ACE-2 zu haben.
Referenzen
- Yang J. et al., Prevalence of comorbidities in the novel Wuhan coronavirus (COVID-19) infection: a systematic review and meta-analysis. Int. J. Infect Dis. (2020), DOI: 10.1016/j.ijid.2020.03.017
- Clerkin K.J. et al., COVID-19 and Cardiovascular Disease, Circulation 141: 1648-1655 (2020) DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.120.046941